In meiner Schreibsoftware habe ich begonnen, all jene Begriffe zu sammeln, zu ordnen und zu erklären, die einen wichtigen Stellenwert im Roman besitzen werden. Sie helfen mit, den Fiktionsraum von Ellaine zu erbauen und meine Vorstellung in seine Koordinaten einzuschreiben. Ich verwende also den (zunächst religiösen, philosophischen) Begriff der Emanation, um jene Welt zu beschreiben, in denen sich der Held meines Romans zwangsläufig bewegt. Die Emanation ist beides, ein “Hervorgebrachtes” und ein “Hervorbringendes”, Quelle und Produkt zugleich. Nutzerin dieser Emanation ist allerdings eine entwertete, pseudoreligiösen Instanz, für die der Held arbeitet und die er bedient: etwas Unhinterfragbares, weil so Selbstverständliches. Es ist, wenn man so will, ein ins Absurde entwickeltes Fediverse, das dezentral ist aber zentral kontrolliert. Dieser Widerspruch ist allerdings erzähltechnisch aufzulösen. Die Emanation, die Transilianten, Aenigma, die Agglomeration - alles Begriffe, die zunächst durchdacht werden wollen und die Bühne aufspannen für die Handlung, die in einer nicht mehr allzu fernen Zukunft spielt. Ich denke, dass all diese Begriffe, die schnell an Zahl und Umfang wachsen, eine Ordnungsstruktur bieten können, um sich nicht in den Ideen zu verlieren, die in der eigenen Vorstellung wuchern.
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