Abenteuermeeting Teil 5

Archivbeitrag

Die Maps wachsen – und damit auch schnell die Anforderungen an den Content. In diesem Fall bin ich über ein animiertes Schild im 3D-Look gestolpert. Gibts nicht, zumindest nicht Quelloffen, also schnell selbst eines gezimmert. Dazu gibt es die OpenSource Software Blender – versprochen ist versprochen: Opensource vom Mauszeiger, runter bis aufs Volume. Leider waren meine Blender-Kenntnisse nicht so ganz auf dem aktuellen Stand – insbesondere was die vielen Veränderungen im Blender GUI ab Version 2.8 mit sich brachten. Zum Glück gibt es zahlreiche um nicht zu sagen zahllose Blender Tutorials im Internet. Nach gefühlten 200 Videos und Texten wusste ich grob wo ich hin wollte.




Die simple Vorgabe: eine sich drehende Scheibe mit einem einem erhabenen „i“ im Zentrum.


Kann so wild ja nicht sein!


Witzigerweise benötigt man für diese recht einfache Anforderung eine ganze Menge an Blender-Funktionen. Rechnet man hinzu, das in den hübsch gestalteten Anleitungsvideos niemand Rücksicht auf eine finale Größe von 32×32 Pixeln nimmt, was noch recht viele, zum Teil zeitraubende Kamera-Einstellungen erfordert, ist so ein Samstag-Nachmittag im Handumdrehen vorbei.


Meine Erkenntnisse zusammengefasst: Eine Scheibe in Blender ist zuerst einmal ein Kreis, diesen erklärt man zur Fläche und zieht diese wiederum in die Höhe. Mit dem „i“ verfährt man ähnlich, man malt es erst mal auf den „Boden“ und zieht es dann in die Höhe. Diese beiden Objekte stellt man im virtuellen Raum auf und schiebt sie passend ineinander. Für alle jene, die noch nie mit 3D Objekten am Bildschirm gearbeitet haben: das hört sich so einfach an wie Stümpfe stricken, alleine die Orientierung in so einem Tool erfordert aber nicht unerhebliche Einarbeitung und ein gewogen Maß an Frustrationstoleranz.


Sehen alle Objekte dann wie gewünscht aus, geht es an die Animation, das – sofern man keine allzugroßen Anforderungen an eventuelle physikalischen Berechnungen hat – übernimmt zum größten Teil Blender. Man legt den Frame 0 (die Ausgangsposition), die Dauer, die Richtung und die Art der Bewegung fest. Dann lässt man Blender einfach machen.


Jetzt soll das Ganze auch noch ein wenig Farbe bekommen. In Blender legen wir dazu das Material, dessen Farbe, Spiegeleffekte und so weiter fest. Eine Lichtquelle brauchen wir natürlich auch. Kurz vor Schluss richten wir die Kamera aus, so das wir den passenden Bildausschnitt bekommen. Das Ergebnis unserer Bemühungen kann Blender jetzt als Video oder als Bildsequenz speichern. Wir wollen eine Bildsequenz, für unsere Zwecke reicht sogar eine recht grobe Rasterung. Trotzdem rechnet Blender einige Zeit an Schatten, Reflexionen und anderen Effekten herum.


Das Ergebnis ist außerordentlich gelungen. Die Einzelbild-Sequenz übergeben wir an den Tiled-Editor und lassen ihn ein animiertes Bild erstellen. Sieht gut aus in der Vorschau, also schnell hochladen und „Live“ ansehen. Nichts dreht sich! Noch einmal alle Parameter überprüfen und sicherheitshalber den Browsercache leeren. Keine Verbesserung!


Nach einiger Recherche bei Github kommt eine Entschuldigung zum Vorschein, die Funktion gibt es zwar schon und ist in der Anleitung ausführlich beschrieben, wird aber erst in einiger Zeit in den Master-Zweig der stabilen Anwendung übernommen. Seit dem hat mein Tisch jetzt ein paar unschöne Abdrücke mehr…


Fortsetzung folgt…