Warum werden im Islam die Geschlechter getrennt? Die Trennung der Geschlechter bezieht sich mehr oder weniger auf einen Ausspruch des Propheten, der besagte, dass kein gläubiger Mann mit einer Frau alleine in einem Raum sein solle, wenn nicht ein männlicher Verwandter der Frau dabei sei, da ansonsten die Gefahr bestünde, dass auch der Satan als Dritter im Bunde dann anwesend sei. Gemeinhin wird diese Trennung im Islam jedoch als Schutz der Frau wahrgenommen, was der Autor dieses Buches rundweg bestätigen kann: Zu Zeiten meiner Reisen gab es in Pakistan und Indien spezielle Abteile, welche ausschließlich von Frauen benutzt werden durften und unter besonderem Schutz standen. Frauen durften auch in den üblichen (gemischten) Abteilen reisen, doch waren in den Frauenabteilen keine Männer zugelassen.
Genitalverstümmelung bei Mädchen. Oftmals wird behauptet, dass auch die weibliche Beschneidung eine gängige Praxis im Islam sei. Dazu ist zu sagen, dass nirgendwo im Koran oder anderen islamischen Schriften etwas Derartiges als Aufforderung zu finden ist. Im Gegenteil; in Sure 95, Vers 4 heißt es ganz klar: „Wir haben den Menschen ja in schönster Gestaltung erschaffen.“ Wie also sollte eine derartige Verstümmelung im Namen des Islam zu rechtfertigen sein?
Die Praxis einer Beschneidung (Knaben) stammt mit Sicherheit aus dem Ägypten pharaonischer Zeit. Über die Gründe dazu kann eigentlich nur spekuliert werden, doch steht zu vermuten, dass von den Ägyptern diese Praxis zu den Juden kam und danach auch Einzug in islamische Traditionen fand. Die weibliche Beschneidung wird heute ebenso in unterschiedlichen islamischen Ländern wie auch christlichen (etwa Äthiopien etc) Ländern angewandt und hat nichts mit der jeweiligen Religion, sondern lediglich mit überlieferten Traditionen zu tun. In der Hauptsache ist der wahrscheinliche Grund für diese Praxis derjenige, dass Frauen von einer etwaigen Untreue abgehalten werden sollen, da diese grausame Beschneidung oftmals mit Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verbunden ist.
Darf ein Muslim seine Frau schlagen? Lassen Sie mich hierzu Sure 4, Vers 34 zitieren: „Die Männer stehen in Verantwortung für die Frauen wegen dessen, womit Allah die einen von ihnen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Besitz (für sie) ausgeben. Darum sind die rechtschaffenen Frauen (Allah) demütig ergeben und hüten das zu Verbergende, weil Allah (es) hütet. Und diejenigen, deren Widersetzlichkeit ihr befürchtet, – ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie. Wenn sie euch aber gehorchen, dann sucht kein Mittel gegen sie. Allah ist Erhaben und Groß.“ Mohammed (der Prophet) soll selbst gegen das Schlagen von Frauen gewesen sein und auch niemals eine Frau geschlagen haben.
‚Der Islam bringt Eiferer hervor.‘ Dieser Vorwurf lässt sich weder bestreiten noch bestätigen, denn wie in jeder anderen Religion oder Weltanschauung gibt es auch im Islam Eiferer, die – ob bewusst oder unbewusst – Regeln und Gesetze nach eigenem Ermessen ignorieren oder missinterpretieren. Es ist darum weder hilfreich noch angemessen, dem Islam spezifisch diesen Vorwurf zu machen und kann als böser Wille ausgelegt werden, um dem Ruf des Islam zu schaden. Eiferer gab es auch in der christlichen Welt zur Genüge, wie die Geschichte uns lehrt und Eiferer gibt es auch in heutiger Zeit (auch im Islam) in Religion und Politik. Darum soll auch dieses Buch dazu beitragen, Vorurteile abzubauen, um Eiferern ihr Wirken zu erschweren, denn wer die Wahrheit über eine Sache kennt, lässt sich nicht mehr so leicht verführen und zum willigen Werkzeug machen.
‚Der Islam ist gespalten.‘ Diesem Vorwurf nun kann man nicht widersprechen, denn die alleinige Wahrheit ist: Ja, der Islam ist tatsächlich gespalten. Gespalten in zwei – wie ich behaupte – rein politisch verursachte Gruppierungen, welche man als Sunna und Schia kennt. Beide Gruppierungen verwenden den Koran als ihr Heiliges Buch; beide Gruppen befolgen Regeln wie den Ramadan und sind dennoch verfeindet, obwohl sich beide als Muslime bezeichnen. Auf diese Spaltung innerhalb des Islam möchte ich im nächsten Kapitel näher eingehen, welches vom Gründer Mohammed handelt, der lediglich die Umma, die Glaubensgemeinschaft, gründete und gar stets vor einer Spaltung derselben warnte.
Ende der Leseprobe. Für Interessierte: ‚Islam – Strafe oder Rettung?‘ ist (überall, wo es Bücher gibt) als Druckerzeugnis, als E-Buch sowie als Hörbuch erhältlich.
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