Gibt es Auswege aus all dem Wirrwarr, in welchem wir uns befinden – und wie könnte ein solcher Ausweg wohl beschaffen sein?
Eines scheint mit Sicherheit festzustehen: Von selbst wird sich das Problem nicht lösen. Von sich aus wird kein Milliardär den Löwenanteil seines Vermögens unter den Bedürftigen seines Landes verteilen; freiwillig wird kein Politiker damit aufhören, seine politischen (scheinbaren) Gegner zu diffamieren, dem Bürger Sand in die Augen zu streuen; wird nicht auf Dauer auf einen Gutteil seiner Diäten und andere Bezüge verzichten, um ein gutes Vorbild für die Allgemeinheit abzugeben. Es wird freiwillig nicht darauf verzichtet werden, Andere mit Unterstellungen zu überhäufen und mit Gewalt zu drohen. Kein Banker oder Spekulant wird eingestehen, dass ihm der Dachdecker und Zimmerer, der Maler und der Tapezierer durch ihrer Hände Arbeit erst die Möglichkeit zu einem sorgenfreien Leben verschafften und somit berechtigt wären, ein ebenso sorgenfreies und sicheres Dasein zu führen, wie er selbst.
Menschen mit Vorurteilen und verhärtete Rassisten werden freiwillig nicht damit aufhören, gegen Menschen anderer Kultur, Hautfarbe oder Religion zu hetzen. Feiglinge werden damit fortfahren, anonym ihre Mitmenschen zu diskreditieren und zu verleumden beziehungsweise zu denunzieren. Linke werden gegen Rechte hetzen, auch wenn der ‚Normal-Bürger‘ längst nicht mehr wissen kann, was denn nun ‚links‘ oder ‚rechts‘ ist.
Keiner der Täter unter falscher Flagge wird die Maske ablegen und sein wahres Gesicht zeigen, auf dass die Welt weiß, mit wem man es zu tun hat. Jeder Ganove wird sich weiterhin hinter seiner Wand verstecken, um im Geheimen mit seinen Übeltaten fortzufahren. ‚Haltet den Dieb!‘ wird auch weiterhin das Motto sein, um von eigenen Übeltaten abzulenken und diese zu kaschieren. Politiker und Medien werden nicht davon ablassen, bestehende Gefahren kleinzureden, zu verdrehen, beziehungsweise zu ignorieren, denn andernfalls würden sie ja indirekt zugeben, in der Vergangenheit Fehler gemacht zu haben.
Wie also könnte ein Ausweg aus dieser Misere aussehen? Logische Schlussfolgerung des bisher Erörterten kann somit nur sein, dass man die Gesellschaften (deren Verantwortliche/Führungen) zwingen muss, in ihrem Tun einzuhalten. - Doch wie und womit könnte ein solcher Zwang ausgeübt werden?
Gerade die Deutschen dürften es (leider) gewohnt sein, nicht gefragt zu werden, ob und was sie denn gerne hätten. Es wird über ihre Köpfe hinweg entschieden und sie werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Anscheinend scheint dies der deutschen Bevölkerung nicht soviel auszumachen, als man eigentlich annehmen sollte. Mag sein, dass tatsächlich noch ein Gen (auch wenn ich diesen Ausdruck nicht gerne verwende) aus ‚germanischen‘ Zeiten vorhanden ist, welches den Deutschen zur Treue und zum Gehorsam gegenüber seinem ‚Häuptling‘ verpflichtet. (Der Leser darf diesen Satz, auch wenn er denn traurige Wahrheit ausdrücken mag, gerne auch als ironisch gemeint betrachten..) Ich selbst bin der Ansicht, dass man sich auch seine Häuptlinge sehr genau ansehen und diese bei Nichteignung absetzen sollte. Aber sei es darum. Ob nun mit oder ohne Zwang; ob mit oder ohne Einverständnis – was könnte eine Rettung aus diesem zum Untergang verurteilten System darstellen?
Wir erinnern uns an Revolutionen vergangener Zeiten. Die ‚Französische Revolution‘ (auch die russische solche) sollte ein Ende mit der damals herrschenden Klasse – dem Adel - machen. Was dabei hervorgebracht wurde, sehen wir heute im Westen Europas und natürlich in den USA.
Kommunismus/Sozialismus wäre eine der Möglichkeiten, welche unser heutiges System ablösen könnte, doch sollten wir nicht vergessen, dass der Osten Deutschlands gerade vor kurzer Zeit erst ein solches System hinter sich ließ. Auch die Sowjetunion brach zusammen und es mag dahingestellt bleiben, ob die restliche ‚Westliche Welt‘ maßgeblich zu diesem Zusammenbruch beitrug, oder ob auch dieses System zu schwach und dekadent wurde. Um Schwäche und mit dieser einhergehende Dekadenz von vornherein zu unterbinden, gäbe es die Möglichkeit, ein äußerst strenges und zugleich grausiges System einzuführen, wie es etwa Pol Pot (Saloth Sar) in Kambodscha in Form der ‚Roten Khmer‘ einst tat. Ohne über die Beweggründe des Führers dieses Regimes urteilen zu wollen, möchte ich doch behaupten, dass zumindest ein Großteil des kambodschanischen Volkes nicht aus Überzeugung zur politischen Idee, sondern aus Angst dem Regime den abverlangten Respekt und Gehorsam leistete.
Monarchie wäre eine weitere Möglichkeit. Ungeachtet der Tatsache, dass erst durch die oben erwähnten Revolutionen Monarchien abgeschafft wurden, möchte ich dieses Thema in Kürze ansprechen. Ein Monarch/König könnte sich veranlasst sehen, sein Reich als Eigentum zu betrachten und dieserhalb pfleglicher und sorgsamer damit umgehen, als es heutige Berufs-Politiker, welche ja nur einen begrenzten Zeitraum an der ‚Macht‘ sind, tun. Weiterer Vorteil einer Erb-Monarchie wäre, dass Unternehmer sowie das restliche Volk nicht alle paar Jahre mit Richtungswechseln rechnen müssten, sondern über einen längeren Zeitraum planen könnten. Selbst falls der Nachfolger/Erbe des Monarchen dann eine andere Richtung einschlüge, wäre das zeitlich nicht vergleichbar mit dem, was wir heute zu gewärtigen haben. Ob nun eine Monarchie oder andere Form von Autokratie/Tyrannei, es dürfte auch in diesem Fall nur ein absolut strenges (oder gar grausames) Regime Aussicht auf Erfolg haben, so dass zumindest in den Anfangszeiten die Angst vor Strafe den ‚Untertanen‘ bei der Stange hält, bis die Macht der Gewohnheit ein Übriges getan haben wird.
Republik/Demokratie. Zu dieser Staatsform möchte ich mich an dieser Stelle nicht weiter äußern, da hier die Rede sein soll, gerade diesem Moment zu ‚entfliehen‘ und die Möglichkeiten anderer Formen einer Staats-Gemeinschaft zu betrachten.
Anarchie. Hier selbstverständlich die philosophische Auslegung des Begriffes gemeint, was freilich heute aufgrund fehlender Reife der Menschheit keinesfalls als Lösung in Betracht gezogen werden kann und von mir als theoretische Weiterentwicklung einer ‚funktionierenden‘ Demokratie an dieser Stelle ins Spiel gebracht wurde.
Religionen. Ja, auch Religionen zähle ich zu den Möglichkeiten eines neuen Staats-Systems und auch diese Art des Staats-Systems wurde uns bereits früher vorgemacht. Lassen Sie mich an dieser Stelle einige wenige der meiner Ansicht nach in Frage kommenden (oder auch nicht..) Religionen erwähnen und zu einem kleinen Teil beschreiben:
Römisch-katholische Kirche. Obwohl sich gerade die Römisch-katholische Kirche in unseren Breiten wohl für eine sehr lange Dauer (falls nicht gar für immer) aufgrund ihres unglaubwürdigen Agierens seit geraumer Zeit, selbst disqualifizierte, will ich sie doch kurz erwähnen, um mich nicht der Kritik auszusetzen, ich hätte eine (noch) bedeutende Religion der ‚Westlichen Welt‘ außer Acht gelassen. Vorwürfe, welche dieser Kirche zurecht gemacht werden und die deshalb zu einem nicht unbeträchtlichen Teil an der Dekadenz unserer Gesellschaft mitschuldig ist:
Kindesmisshandlung sowie Kindesmissbrauch bis hinein in die Jetzt-Zeit; Hexenverfolgungen; Umdeutungen der ursprünglichen Bibel; Parteinahme im politischen Sinn für beispielsweise Angehörige des Nazi-Regimes, welchen die Kirche zu einem sicheren Hafen in südamerikanischen Ländern verhalf; Massenmorde an indigenen Völkern im Namen des Christentums; Ängstigung der Gläubigen durch Androhung von Höllenqualen usw, usf.
Zeugen Jehovahs. Mittlerweile in einigen Ländern wie Österreich als Kirche anerkannt, haben auch Jehovas Zeugen einen gewissen, wenn auch vergleichsweise geringeren, Einfluss auf in Europa und den USA lebende Menschen. Dennoch bin ich persönlich davon überzeugt, dass diese Gemeinschaft aufgrund höherer Glaubwürdigkeit die Römisch-Katholische Kirche zumindest in Europa zeitlich überleben dürfte.
Protestantismus/Evangelismus. Wenngleich die Protestantische Kirche nicht mit den gleichen Problemen wie die oben genannten der Römisch-katholischen Kirche zu kämpfen hat, sehe ich doch keine Relevanz in einer etwaigen Führerschaft dieser Kirche im zukünftigen Europa und werde deshalb auch an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen.
Judentum, Hinduismus, Sikhismus, Buddhismus. Dasselbe, was ich gerade über die Evangelisch/Lutherische Kirche schrieb, möchte ich auch für die hier genannten anwenden und ihnen keine Relevanz in der vorhersehbaren europäischen Zukunft beimessen. Wobei natürlich nicht gesagt sein soll, dass es kein Fortbestehen der genannten Religionen geben wird.
Islam. Wie der geneigte Leser sicher aufgrund des Buch-Titels bereits vermutet, wird der Schwerpunkt des Buches auf dem Islam liegen. Aus diesem Grund nenne ich ihn hier an letzter Stelle der Religionen und möchte ihm auch im Anschluss ein eigenes Kapitel widmen. Dies, da ich davon überzeugt bin, dass der Islam einen grundlegenden Wandel in Europa bewirken kann und dies auch tun wird.
Fortsetzung folgt...
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