Nach inzwischen rund 20 Jahren Internet bin ich schon durch so manche "Szene" gekommen. Von den kleinen Nerd-Grüppchen, bis über große IT-Gemeinschaften, über die Gamer, bis hin zu den Künstlern. In jeder dieser Gruppen gab es bisher immer irgendwas, was mich dazu brachte, mich neu aus zu richten, oder wenigstens meine Aktivität auf ein Minimum herab zu senken.
Die Nerds
Da gibt es eigentlich kaum etwas aus zu setzen. Meistens kleine Grüppchen, die lieber für sich selbst bleiben (inzwischen weiß ich auch warum) und mit ihrem Wissen und ihrem Können wirklich sehr coole Dinge mit dem Internet anstellen können. Leider gibt es hier, wie in vielen anderen Gruppen auch, hier und da einen oder mehrere Individuen, die denken, sie seien besser als alle andere und würden am liebsten eine diktatorische Struktur mit ihnen als Führer anstreben.
Die IT-Gemeinschaften
Sie hat sehr viel Ähnlichkeit mit der Nerd-Gruppe, allerdings mit weitaus weniger Wissen und Können. Dafür mit einem um so größeren Ego. Meist habe sich hier schon diktatorische Strukturen über ein Forensystem eingebürgert, bei dem alles über dem Status Moderator tut und lässt, was er will, ohne mit den Konsequenzen leben zu wollen. In diesen Gruppen findet man immer wieder die Ausrede des Hausrechts "Mein Forum, meine Regeln, so einfach ist das", die selbst dann angewandt wird, wenn sie bei einer Diskussion nachweislich im Unrecht ist und sie es nicht einsehen wollen.
Die Künstler
In dieses Grüppchen bin ich im Grunde genommen durch die "Gamer" geraten, als ich mir für das Rollenspiel den Charakter Naldela Isur'Ra Teleyal erstellte. Da ich von früheren Dungeons&Dragons Zeiten sehr begeistert davon war, den Charakter möglichst detailgetreu und ausführlich zu kreieren, durften natürlich auch Bilder nicht fehlen. Da es heutzutage allerdings nicht gerade einfach ist, Urheberrechtsklagen zu vermeiden, habe ich einen Künstler beauftragt, was mich entsprechend in deren Gemeinschaften brachte. Im Gegensatz zu ihrem angeblichen Ruf, Künstler seien zumeist total eingebildet, sind sie erstaunlich kommunikativ und ihre Gemeinschaften zumeist sehr freundlich und friedlich. Sofern man bei der englischsprachigen Gemeinschaft bleibt. Bei der rein Deutschsprachigen bin ich mir aufgrund diverser Verknüpfungen unterschiedlicher "Künstler", oder jene, die es sein wollen, zu der "Gamer-Szene" mehr als nur unsicher. Wer sich selbst ein Bild von Künstler-Gemeinschaften machen möchte, sollte unbedingt mal einen Blick bei sylessae, IndiCreates und/oder slauka rein werfen. Links zu den entsprechenden Discord Servern kann ich via DM rausgeben, nachdem ich geklärt habe, ob ich das darf. Z.B. ist der Discord Server von June Jenssen den Patreon Supportern vorbehalten.
Die Gamer
Wuff ... hier weiß ich gar nicht, wie ich anfangen soll. Eindeutig die Schlimmsten, zumindest im deutschsprachigen Raum, und wenn man die Möglichkeit hat, sollte man diese in weitem Bogen umgehen. Neid und Eifersucht enden hier gerne in Mobbing auf allen möglichen Plattformen. Sei es auf Twitter, Facebook, im Spiel selbst, oder im Fall von MMOs, auch Spiel übergreifend. Ein Gewissen sucht man bei dieser Spezies ebenso vergebens, wie Reue. Selbst bei einem Suizidfall, durch das Mobbing der Szene verursacht, nicht mal ansatzweise. Der Digitale-Schwanzvergleich und das Selbstwertgefühl wird in dieser Szene durch höhere Zahlen bestimmt. Bei Twitter "Likes" und "Retweets", bei Steam die Anzahl der Spiele in der Bibliothek, bei Ego-Shootern, wobei hier das Wort "Ego" schon wörtlich zu nehmen ist, die Anzahl der Tötungen und so weiter. Auch aus diesen Zahlen wird das Ego der Person bestimmt und wie er mit "kleineren" umgeht. Je dicker das Ego, um so höher die Wahrscheinlichkeit, dass jener mehr als nur einen Suizidfall auf dem nicht existenten Gewissen hat. Leider wird hier auch der "Rollenspieler" mit eingeordnet, wenn es sich um MMORPG-Spiele handelt. Hier wird der Maßstab zusätzlich darin gesetzt, wie viel Geld in das MMORPG gesteckt wird, sei es nun Housing, Mounts, Kleidung, ... Hat hier jemand ein anderes Engagement, wie z.B. die Glaubwürdigkeit seines Charakters, wird er teilweise dermaßen gemobbt, dass sein Name/Nick selbst in anderen MMORPGs in den Dreck gezogen wird, um zu verhindern, dass jener auch in diesen weiter Rollenspiel finden wird.
Der deutsche Gamer erfindet gerne seine eigene Sprache. Meist sogar so weit, dass er nicht fähig ist, sich in korrektem Deutsch mit anderen zu unterhalten. Sprüche wie "rly? cmon, das macht man so nicht" oder "I bims, 1 {hier bitte ein größenwahnsinniges Wort einfügen}, vong {hier bitte ebenso ein größenwahnsinniges Wort einfügen} her" sind bei dem Individuum mit fehlender moralischer Intelligenz nicht selten. Ebenso macht dieser keinen Unterschied zwischen moralischer sowie angelernter Intelligenz. Hat er z.B. ein Abi, ist er intelligent, seiner Auffassung nach. Möchte man solche Individuen beobachten, empfiehlt sich ein Livestream auf Twitch eines oder mehrerer Livestreamer von Computerspielern. Entweder ist schon dem Streamer die Intelligenz abhanden gekommen und er sieht seine Zuschauer nur noch als $-Zeichen, oder seine "Gemeinschaft", auf die der Streamer ach so stolz herab schaut, scheint Tagsüber nichts besseres zu tun zu haben, als mit dem Kopf gegen die Wand zu laufen. Einen sehr guten Test für das abhandenkommen der Sprache bei solchen Möchtegern ist, wenn man ihn nach dem deutschen Wort für "upload" oder "download" fragt. Man wird entweder nur ein dummes Gesicht (ok, bekommt man so oder so) bekommen oder eine Antwort wie "Wieso? Ist doch schon Deutsch". Zur Auflösung: "herunter laden" und "hoch laden".
Gerne brüstet sich dieses Volk auch mit Errungenschaften, die gar nicht ihr eigen sind. Ein sehr gutes Beispiel dafür sind die Demonstrationen um Artikel 13 (jetzt Artikel 17), bei denen sich so manch einer noch groß aufgetan hat, dass sie lange und gut gekämpft hätten. Fassen wir allerdings zusammen, wissen wir, dass der Gamer aus solchen Gemeinschaften vielleicht gerade mal 2 Monate lang was "getan" hat, während andere schon seit 3/4 Jahren versuchen was dagegen zu unternehmen. Das sind dann übrigens auch jene, die die, die schon vor Jahren vor dem Artikel gewarnt haben, entweder ausgelacht oder gar gemobbt haben. Klasse Gamer. Ihr habt den goldenen Nichtsnutz gewonnen.
Milgram wäre stolz auf euch.
Anmerkung: Wie schon erwähnt sind dies meine persönlichen Erfahrungen. Ich bin mir sicher, dass es auch Gamer gibt, die auf das von mir beschriebene Verhalten nicht zutreffen. Beispielweise Gamer, die noch nicht durch die oben genannten versaut wurden.
Die Dungeon-Master
Das Grüppchen der Dungeon-Master kommt dem der Nerds sehr nahe. Sie halten sich online nur im "Untergrund" auf, versuchen nicht auf zu fallen und basteln am liebsten an ihren Charakteren. Das hier gebotene Rollenspiel umfasst neben dem einfachen "In der Bar saufen bis zum Umfallen" bis hin zu tage andauernden Dungeon-Sessions, geführt von einem Dungeon-Master. Ein sehr scheues Völkchen, da sie schon "damals" mit Füßen getreten wurden. Hier stößt man zumeist auf Begeisterung, je Detaillierter ein Charakter ausgearbeitet ist. Neid und Eifersucht sind meist nur im Rollenspiel zu finden. Für diese Gruppe Individuen ist das Internet mit den Kommunikationsmöglichkeiten ein Segen, da sie nun weltweit zusammen finden können.
Der Streamer
Hier habe ich meine Erfahrungen hauptsächlich im deutschen Bereich gemacht. Ich bin mir sicher, dass es auch in anderen Ländern so ist, aber definitiv nicht in jedem. Interessanterweise haben sich hier die Amerikaner als am freundlichsten herausgestellt. Allerdings muss ich auch hier den russischen Kunst-Streamern ein Lob aussprechen. Wobei im großen und ganzen, bis auf wenige Ausnahmen, die z.B. ebenfalls in die Kategorie Gamer fallen, die Gemeinschaft rund um Kunst eine der Gemeinschaften ist, die bisher am dankbarsten und freundlichsten ist. Hier ist Neid kaum auf zu finden, höchstens mal für wenige Sekunden, wenn der Künstler seine "Aufträge" entgegen genommen hat und einer, der unbedingt einen Slot wollte, keinen bekommen hat. Aber wie geschrieben, das sind dann nur wenige Sekunden. Bei meinen Beobachtungen mit deutschen Live-Streamern ... Ihr könnt euch ja denken, in welcher Kategorie? Richtig: Zocken. Das scheinbar einzige, was jene, neben ihren lächerlichen Blödsinn, den sie vor der Kamera machen, überhaupt drauf zu haben scheinen. Hier würde jetzt wohl der ein oder andere Live-Streamer kommen und "Ich hab Abi, ich bin nicht blöd!" schreien und wahrscheinlich seine Trolle auf den Schreiber der Zeilen los lassen, die natürlich wie hirnlose Zombies jeden Befehl ihres Führers ausführen, ohne sie auch nur ein einziges mal zu hinterfragen. Einige dieser deutschen Live-Strohköpfe befeuern ihre Trolle dann auch noch zumeist, jegliche moralische Grenzen außer Acht zu lassen. Auch hier wird der Digitale-Schwanzvergleich über die meisten Lemminge, Likes, Retweets, und so weiter geführt. Je höher die Anzahl der folgenden Pfosten, um so höher die Chance, dass sie ihre Grenzen nicht kennen! Weder der Streamer, noch die Lemminge. Wobei man ja auch zugeben muss, dass, wenn der Streamer noch klein ist, er eine angenehme Gesellschaft bieten kann. Hierzu kann ich nur meldrian und hatnix empfehlen. Beide Streamer sind sehr bodenständig, gehen gut auf den Chat mit ein und bieten ein angenehmes Ambiente um abends einfach mal ab zu schalten. Meldrians Streamplan ist leider etwas unregelmäßig, bei Hatnix kann man sich auf regelmäßige Streams freuen.
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