Cloudflare

Die zentralisierung des Internets

Ich habe vor kurzem einen Toot ab gelassen, für den ich mehr als nur einen Fanboy aufgewühlt habe. Offensichtlich scheint es Fanboys an der Fähigkeit zu fehlen, Sätze vollständig zu lesen und einen kurzen Moment zu nehmen, ein wenig über das nach zu denken, was sie gelesen haben.

Ja, einen dezentralen Dienst wie Mastodon hinter einem zentralen Dienst wie #Cloudflare zu "verstecken" finde ich mehr als nur falsch, wenn man mit der dezentralität Werben will, wie auch schon andere Benutzer richtig bemerkten. Leider trauen sich manche Fanboys nicht raus, weshalb sie ihre Toots dann auf "Follower only" setzen. Das Problem mit dezentralen Diensten hinter zentralen "Firewalls" ist, dass sich der Anbieter der #Firewall jederzeit dazu entscheiden kann, die dezentralität auf zu heben. Somit ist schnell mal eine komplette Mastodon Instanz von den anderen abgeschnitten. Das ganze wird noch dadurch bekräftigt, dass Cloudflare als #SSL Endpunkt dient. D.H. der Transportweg ist nur bis zum Cloudflare Server verschlüsselt, danach, bis zum Zielserver unverschlüsselt. Und wie Snowden uns schon lehrte, macht man es dem US Geheimdienst dadurch noch einfacher. Denkt man mal darüber nach, wo die Cloudflare Reverse Proxy Server überhaupt stehen, die zum Einsatz kommen. Genau, in den USA. Gerade in den dezentralen Netzwerken wie Mastodon, GNUsocial, diaspora, ... gab es damals viel Wind über die Enthüllungen der Massenüberwachung der NSA, die #Snowden aufdeckte. Es scheint, als hätte man absolut gar nichts daraus gelernt. Klar, jetzt kommen sicher wieder einige mit dem Argument "Ich hab ja nichts zu verbergen" oder "die Informationen sind eh unwichtig". Entschuldigung, aber die Argumentation zeigt nur Unwissenheit und Unwille aus Fehlern zu lernen! Ebenso direkt den Vorwurf, man würde nur schwarz/weiß denken. Auch hier wieder: "Such dir anständige Argumente und rede erst bei einem Thema mit, wenn du auch Ahnung davon hast!" Und weil solche ahnungslosen Schlafmützen mit #Cloudflare interessanterweise auch #Cloudfront verbinden, obwohl beide Dienste absolut nichts miteinander zu tun haben, versuchen sie damit auch vom eigentlichen Thema ab zu lenken. Schade nur, dass es nicht immer funktioniert. Denn #Cloudflare ist ein Reverse Proxy, #Cloudfront ein CDN. Das sind 2 Welten, die man einfach nicht miteinander vergleichen kann. Wenn ich von einem CDN eine JavaScript oder eine CSS-Datei nicht bekomme, weil ich als #TOR-Benutzer direkt kriminalisiert werde, komme ich trotzdem an die Informationen ran, die die Webseite anbietet. Zwar nicht mehr so schön aufbereitet, aber die Texte sind noch lesbar. Bei Cloudflare ist das anders. Hier wird einem direkt der Zugang zur kompletten Webseite verwehrt. Und ich kann auch schon die Argumentation hören, dass Cloudflare ja TOR freundlich sind und selbst eine .onion-Adresse anbieten, aber auch hier muss ich die Fanboys leider wieder enttäuschen. Die Standardeinstellung des Reverse Proxy ist, TOR Benutzern erst mal ein bescheidenes Captcha vor den Latz zu drücken, ehe sie auf die Webseite dürfen. Toll ... darf der TOR Benutzer jetzt auch noch zu Trainingszwecken der Captcha-Daten missbraucht werden ... Immerhin ist es inzwischen kein #Google reCaptcha mehr, aber es ist dennoch sehr, sehr nervig. Deswegen schließe ich eine Webseite direkt wieder, sobald ich diese Cloudflare Seite zu sehen bekomme. Und auch hier kann ich wieder das Argument hören "Dann nutz doch einfach kein TOR" ... Wer mit diesem Argument kommt, hat keine Ahnung von TOR, vom Internet und wie alles Funktioniert. Für solche Schaafe hab ich nur eins zu sagen:"Lasst die Finger vom Internet oder hört auf euch in Themen ein zu mischen, von denen ihr absolut keinen Schimmer habt". Ich als Informatiker sage einem KFZ Mechaniker ja auch nicht, wie er mein Auto zu reparieren hat, oder einem Koch, wie die Suppe sein muss!

Ja, ich bin ein böser, böser TOR-Benutzer und stolz drauf. TOR bietet so viele schöne Möglichkeiten, die das Internet ergänzen. Danke, dass inzwischen so viele Anbieter von Webseiten durch Ignoranz und Arroganz einen TOR-Benutzer direkt kriminalisieren, weil sie strohdumm den Medien wie Bild, SZ und Co. folgen, die TOR als "DarkNet" kriminalisieren. Aber dass die Artikel in der Bild und Co nicht von Informatikern geschrieben werden, die auch wirklich Ahnung von der Materie haben, so weit denkt keiner der Leser. Ist ja auch einfacher, auf dumm zu machen anstelle mal die eigenen grauen Zellen an zu strengen. Und bei Politikern ... naja. Muss ich da wirklich noch was zu sagen? ... Vielleicht Cyber ... Cyber ... Cyber ... Cyber ... Cyber