Mein Lesestoff für den letzten Urlaub war sehr spannend. Ein Heft “Spektrum der Wissenschaft - Immunologie” von der Zeitschriftenhandlung am Bahnhof begleitete mich. Leider kam ich nur zur Lektüre zweier Artikel. Den einen, auf den ich mich hier beziehe fand ich auch online
Der deutsche Virologe Harald zur Hausen berichtet von einem Modell, an dem er gerade arbeitet, wie die Doppelinfektion einer Nervenzelle im Gehirn mit einem Herpes-Virus (egal welchem) und einer Viren-DNA, die in Rindfleisch und Kuhmilch nachgewiesen werden kann in Kombination mit einem niedrigen Vitamin-D Serumspiegel zu Multipler Sklerose führt.
Dieses Modell konnte in Studienreihen gezeigt werden, die Probenanzahl ist allerdings bislang zu klein, als dass man es als gesichert bezeichnen könnte!
Da die meisten Menschen Träger einer Herpes-Infektion sind, und man davon ausgehen kann, dass so gut wie alle Konsumenten von Kuhmilch oder Rindfleisch mit dieser Viren-DNA infiziert sind, die sogar in Joghurt aus dem Supermarkt nachgewiesen werden kann, braucht es nur mehr eine doppelte Infektion einer Hirnzelle und einen niedrigen Vitamin-D Serumspiegel, und man hat alle Voraussetzungen für Multiple Sklerose erfüllt.
Als Induviduum kann man sich offenbar mit einem hohen Vitamin-D Serumspiegel vor dieser Kaskade schützen die eine Autoimmunreaktion auslöst, die zu den Symptomen der Multiplen Sklerose führen.
Long Covid als folge eines reaktivierten Eppstein-Barr Virus?
Dann tauchte in einer Diskussion das Argument auf, Long Covid hätte ja gar nix mit SARS-Cov 2 zu tun, sondern sei “nur” ein reaktivierter EBV (Eppstein-Barr Virus). Die Recherche dazu brachte mir unter anderem folgenden Artikel hervor.
Eine Infektion mit dem Corona-Virus reaktiviert vorhandene EBV und löst damit in Folge die schweren Verläufe (eine überschiessende Immunreaktion) und Long Covid aus.
Vielleicht sind bei beiden Modellen die selben Wachstumsfaktoren und Mechanismen beteiligt, die durch den Vitamin-D Serumspiegel beeinflusst werden können? Das würde möglicherweise auch dann den mittlerweile bekannten Zusammenhang von hohem Vitamin-D Serumspiegel und der geringen Wahrscheinlichkeit für schwere Covid-Verläufe und hier erklären.
Es bleibt also Spannend.
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